Ausfahrt zum Drescherfest nach Dühren
Am Sonntag, den 11. August trafen sich die Schlepperfreunde mit 5 Traktoren (3 Deutz, 1 Porsche, 1 Mini-Porsche und ein IHC McCormick) und einem voll besetzten Anhänger in Unteröwisheim, um zum „Drescherfest“ nach Dühren aufzubrechen. Friedel Deckinger hatte frische Fleischerei-Spezialitäten mitgebracht und Wolfgang, der ausnahmsweise mit Elektroantrieb unterwegs war, hatte uns Brötchen organisiert, bevor er mit seiner Rentner-Kawasaki wieder davon raste. So legten die Schleppers gleich vor der Abfahrt eine kurze Vesperpause ein. Auf der Fahrt stießen noch Rolf und Lisa mit ihrem Trabi dazu. Nach fast anderthalb Stunden wurde das Ziel erreicht, wo gerade die Vorführung der historischen Getreideernte begonnen hatte. Wie jedes Jahr wurden chronologisch verschiedene Erntemethoden gezeigt, angefangen mit dem Mähen per Handsense, dem Herstellen von Garben und dem Dreschen mit Dreschflegeln. Dann kamen Mähbinder, bei denen mehrere Arbeitsgänge in einem abliefen, bevor der eigentliche Drusch mit einer stationären Dreschmaschine der Marke Lanz, durchgeführt wurde, welche von einem 50 PS-Schlepper derselben Marke über einen Flachriemen angetrieben wurde. Schon die richtige Positionierung des Schleppers und der Maschine waren eine Herausforderung. Nicht nur, dass der Abstand und damit die Riemenspannung passte, sondern auch die Flucht auszutarieren, damit der Riemen nicht herunter sprang, erforderte schon einiges an Erfahrung und Geschick. Später kamen gezogene und angebaute Erntemaschinen hinzu, welche per Zapfwelle angetrieben wurden, bevor der erste Selbstfahrer, ein Claas Columbus mit luftgekühltem VW-Boxermotor (Vergaser), auch bekannt als Industriemotor oder Käfermotor, zum Einsatz kam. Danach wurde auch der sogenannte „Stiftendrescher“ vorgeführt, der mit reiner Muskelkraft angetrieben wurde. An beiden Seiten der Maschine kurbelte jeweils eine Person, sodass über einen großen Zahnkranz über ein sehr hohes Übersetzungsverhältnis eine Trommel mit Metallstiften in Rotation versetzt wurde, die die Körner aus den Ähren schlugen. Mit angetrieben wurde dabei auch eine Windfege, die dann durch Erzeugung eines Luftstromes die Spreu von den Körnern trennte. Es war wieder eine interessante Markenvielfalt anwesend. Bemerkenswert ist bei diesem Treffen nicht nur, dass recht viele modernere Großtraktoren mit Anbaugeräten vertreten sind, sondern auch recht viele Fabrikate aus Übersee zu bestaunen waren, wie Fordson, Massey-Ferguson, John Deere und Nuffield. Wie immer war für das leibliche Wohl bestens gesorgt, sodass alle gut gestärkt um 15 Uhr wieder in Richtung Kraichtal aufbrechen konnten. So ging wieder ein sonniger, hochsommerlicher und wunderschöner Sonntag zu Ende.